Prison Break: The Conspiracy

Servus Community,

hier nun also wie versprochen auch mein Spielbericht, nach 5 Kapiteln Prison Break.
Ich muss im Vorfeld wohl sagen, dass ich die Serie nicht kenne, aber Schleichspiele sehr gerne mag.
Irgendwie hat man hier den Eindruck, es handle sich um irgendein Lizenzspiel, welches mal wieder gnadenlos verbockt wurde.
Die Story ist für einen wie mich, ohne Serienkenntnisse, nur schwer zu durchschauen. Aus allen Richtungen poppen irgendwelche Charaktere hoch, die von mir was wollen, mich kennen, oder sonstwas. Ab dann läuft immer alles nach dem selben Schema. Besorge mir dies, dann kriegst du das. Beginnend immer mit einer "Schleichpassage", je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad mit, oder ohne eingeblendeten Kameras und Gegnern auf der Map. Allerdings ist es nicht notwendig nach einer bestimmten Taktik vorzugehen, das die KI Pixeljunkies derart strunzdoof sind, dass sie einen im Innenhof bei hellem Tageslicht, hinter einem Gabelstapler aufrecht stehend (vorher natürlich brav die "ich mach mich unsichtbar"-Taste gedrückt) selbst zu zweit nicht entdecken. Auch ist die Reaktionszeit dieser Intelligenzbolzen derart flink, dass oft simples durchspurten ausreicht.
Gespielt wird übrigens aus einer bildschirmfüllenden 3rd-Person-Perspektiver heraus. Bildschirmfüllend deshalb, weil die Rückansicht unseres Probanden Paxton leicht 25% des Spielbildschirms füllt. Etwas übertrieben, und hinderlich der Übersicht.
Kommen wir zu den "Kämpfen". Wir haben die Auswahl zwischen einem kurzen Faustschlag auf X, und einem starken Faustschlag auf O - das wars. Wobei unser Spielcharakter bei einem starken Faustschlag so lange ausholen muss, dass sich Dinge wie ein Klogang, Anruf beim Lieferservice, oder sogar eine Hochzeitsreise während dieser Bewegung lohnen würde. Ach ja, Blocken darf man mit R1 noch, dafür aber nicht Ausweichen - was wohl auch zuviel verlangt wäre bei einer solch opulent ausgelegten und komplexen Kampfsteuerung. Das ganze läuft übrigens so träge ab wie die Ausholbewegung für einen starken Faustschlag. Kurz und gut - die Kämpfe sind einfach fad. Ups, fast hätte ich den Finishmove auf Dreieck vergessen - Asche auf mein Haupt. Kann bei einer solch überladenen Steuerung aber auch leicht mal passieren.
Vor lauter Begeisterung hab ich ganz vergessen wo ich war.
Also, wir sollen was besorgen, sind dorthin geschlichen, hatten nen Kampf ... Ach ja, wir müssen auch noch zurückschleichen, der Genialität der Spieledesigner zu Dank verpflichtet, aber natürlich auf einem anderen Weg. Huch ein Gegner - aber ich war doch schon auf Hochzeitsreise ... Dann machen wir halt mal irgendwo ganz lustlos eingestreut noch ein Quick-Time-Event, und wenn ich sage QTE, dann meine ich auch wirklich Quick. Die Dinger kommen direkt aus der Hölle. Man hat kaum Zeit zu reagieren, soll sich dann noch schnell entscheiden ob gemasht, oder doch nur einmal gedrückt. Wer versehentlich gemasht hat, obwohl nicht gefordert darf nochmal. Geschickterweise sind die Dinger so kurz hintereinander, dass man in der Regel bei jedem zweiten QTE draufgeht. Irgendeiner ausm Testteam hats denen aber wohl noch gesagt, denn die Kontrollpunkte sind ne Millisekunde vor Beginn der "Events". Scheinbar holen die Entwickler hier die Zeit wieder rein, die sie in den Zweikämpfen vergammelt haben. So jedenfalls meine sherlockholmesgleiche Schlussfolgerung.
Und - das wars, mehr hat diese Versoftung nicht wirklich zu bieten.
Wenn ich ehrlich bin, ist der Text wirklich zu lange für so nen Mist, der da auf so ne schöne BluRay gepresst wurde. Sam Fisher, bitte komm bald wieder und eliminiere schnell die Probanden dieses Machwerks, zeig uns die Mutter aller Sneaks, auch auf unserer geliebten PS3.
Kurz und gut - wer kein Fan der Serie ist, denn Liebe macht ja bekanntlich blind - Finger weg.
Wer aber trotzdem nicht auf ein Schleichspiel verzichten möchte, der packe Splinter Cell aus - egal welches, und spiele es nochmal durch.
So, ich mach das Ding nu mal durch, und dann schieb ichs wieder ins Regal meiner Viedeothek, und vergesse es ganz schnell ....

Hi, sry aber DAS hätte ich dir vorher sagen können. Genau wie so ca. 90% aller Zeitschriften. Was mich aber noch mehr wundert, du kennst dei Serie nicht ? Also gar nicht ?

Was ich aber wirklich echt schade finde. Denn aus dem Stoff hätte man wirklich was machen können. Die Serie zog sich zwar am Ende ganz schön, aber dennoch war Potential vorhanden.

Naja - wenn Du die Serie kennen würdest, hättest du Du das Spiel wahrscheinlich nicht gekauft... nicht dass jetzt die Serie schlecht ist - Staffel 1 ist der Hammer. Aber wie schon Anca anmerkte, die 3 darauf folgenden Staffeln ziehen sich mit der Zeit in die Länge.

Generell hätte es mich überrascht, wenn man aus einer Serie ein gutes Spiel machen würde - LOST wurde ja auch schon mal auf die Disc gepresst und niemand interessierte es. Daher reagiere ich bei Games, bei denen Filme oder Serien als Vorlage dienen, sehr misstrauisch.

LG Blub