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PS3 Spiele Reviews von apricum
Review: MotorStorm Apocalypse
- apricum
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13 Jahre 8 Monate her #65231
von apricum
[img]hhttp://www.konsolen-oldies.de/images/misc/reviews/ms-a/ms-a-02.jpg[/img]
Bremsen verboten!
MotorStorm Apocalypse ist der nunmehr dritte Ableger der erfolgreichen Exklusiv-Rennserie für die PlayStation 3 (PS3). Typisches Charakteristikum des Offroad-Rennspektakels sind neben den unverwechselbaren Unfällen die vielen sehr unterschiedlichen Fahrzeuge, die man über die Pisten jagen darf.
MotorStorm zählte einst zu den allerersten Spielen für Sonys Spielkonsole PS3. Ohne große Erwartungen wurde die automobile Wüstenschlacht über Nacht zum Erfolgshit. Obwohl das Spiel fern von einer Simulation war, konnte man die Fahrzeuge mit viel Übung sehr präzise steuern. Diese Präzision litt etwas im Nachfolger „Pacific Rift“. Anstelle der komplexen Fahrzeugeigenschaften trat eine zwar intuitivere, aber auch weniger ausgefeilte Steuerung „wie auf Schienen“. Viele Fans der ersten Stunde vermissten die direktere Steuerung vom ersten Teil.
Offenbar hat sich der Hersteller diese Kritik zu Herzen genommen. Zwar knüpft MotorStorm Apocalypse nicht konsequent an den ersten Teil an, geht aber beim Handling wieder etwas zurück zu den Wurzeln: Die Fahrzeuge kleben nicht ganz so herftig auf dem Boden und rutschen nicht ganz so wild durch die Kurven, sondern reagieren etwas direkter auf die Lenkbefehle. Die zwölf unterschiedlichen Fahrzeugklassen haben spürbare Auswirkungen auf das Fahrgefühl. Die schweren Trucks pflügen sich hemmungslos durch das Fahrerfeld, müssen aber mit einigem Geschick um enge Kurven geworfen werden. Da sind Motorräder oder Quads wesentlich agiler. Allerdings müssen sich Fahrer leichter Gefährte auf offener Strecke in Acht nehmen, um nicht über den Haufen gefahren zu werden. MotorStorm zählt in dieser Hinsicht seit Jahren zu den härtesten Rennspielen und setzt diese Tradition fort. Das gilt insbesondere auch für die computergesteuerten Fahrer, die in erster Linie darauf abzielen, den Spieler aus der Bahn zu bringen, anstatt selbst nach vorn zu kommen – das kann frustrieren, ist aber unverwechselbarer Bestandteil von MotorStorm.
MotorStorm ist eine der härtesten Offline-Rennserien, in der Spieler Können und Geduld unter Beweis stellen müssen wie in dieser Szene mit dem denkbar falschen Gefährt für unbefestigten Untergrund.
Die Fahrzeugklassen hat man vom Vorgänger übernommen und insbesondere auch den gefürchteten Monster Truck wieder im Programm. Allerdings wurden einige Klassen etwas feiner differenziert. So gibt es neben Motorrädern nun auch Rennmaschinen oder Chopper als eigene Kategorien. Zu den Sportwagen gesellen sich leichte Mini-PKWs, Rennboliden oder Muscle Cars. All diese Fahrzeuge unterscheiden sich im Handling. Allen gemein ist die Möglichkeit, mit dem Boost nochmal tüchtig Fahrt aufnehmen zu können. Es gibt keinen Treibstoff, der irgendwann versiegt. Stattdessen muss man in MotorStorm Apocalypse darauf achten, dass der Boost den Motor nicht überhitzt. Lässt man ihn abkühlen, kann man ihn erneut einsetzen. Durchquert der Hobby-Raser Wasserpfützen oder macht er weite Sätze durch die Luft, kühlt sich der Motor ebenfalls rasch wieder ab. Feuer auf der Fahrbahn sorgt für den gegenteiligen Effekt.
Augen zu und durch: Wenn's links und rechts kracht, gibt es immer noch einen Weg ab durch die Mitte!
Ebenfalls geblieben ist der starke Gummibandeffekt im Offlinespiel. Wer in Führung liegt, kann seinen Vorsprung nicht wirklich ausbauen. Die künstlichen Kontrahenten schließen immer wieder auf. Andererseits kann man auch nach Unfällen oft noch weit nach vorn kommen und das Rennen buchstäblich in der letzten Kurve entscheiden. All das unterstreicht, dass MotorStorm Apocalypse ein Fun-Racer bleibt, ein typisches Arcade-Rennspiel und in keinem Moment den Anspruch erhebt, als Simulation durchgehen zu wollen.
Die computergelenkten Gegner zieht der Spieler auch in MotorStorm Apocalypse magisch an.
Obwohl MotorStorm Apocalypse mit zwölf Grundkursen auf den ersten Blick nicht wirklich viel bietet, heben die vielen Variationen die Gesamtzahl auf 40 Kurse – Höchststand der gesamten Reihe. Das Layout macht dem Spielnamen alle Ehre und ist an ein apokalyptisches Großstadtszenario angelehnt. Asphaltierte Straßen lösen sich unter dem Fahrer auf, Hochhäuser stürzen vor ihm ein und zerbersten so, dass sich neue Rampen und Fahrlinien auftun. Die Streckenverläufe ändern sich während des Rennens. Das sorgt für Spannung und macht das Einprägen der „perfekten Linie“ etwas schwerer.
Völlig neu in MotorStorm Apocalypse: Eine mit Ironie und Sarkasmus gespickte Hintergrundstory im knallbunten Comic-Look.
Völlig neu im MotorStorm-Franchise ist eine Art Hintergrundgeschichte. Im Comicstil verpackt, besteht MotorStorm Apocalypse nicht aus willkürlich zusammengewürfelten Rennen, sondern bringt eine Art Rennkalender mit. Die insgesamt 33 Events verbinden kurze Videosequenzen. Drei Rennserien muss der Spieler absolvieren, was zugleich drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden gleichkommt. Hat er sich gegen die aggressiven Widersacher behauptet, winkt MotorStorm Apocalypse mit einem speziellen Herausforderungs-Modus, der den Schwierigkeitsgrad nochmal anhebt. Über eine Kapitelauswahl kann man absolvierte Events wiederholen, um die persönliche Leistung zu verbessern oder die Zeitvorgaben von Freunden zu unterbieten.
Multiplayer
Der Mehrspielermodus des klassischen MotorStorm setzte seinerzeit Maßstäbe. Nach Ländern getrennte Server und offene wie private Spielräume (Lobbies) mit frei wählbaren Namen machten es zum Kinderspiel, die richtigen Gruppen für die gepflegte Asphaltschlacht zu finden. Damit ist es seit MotorStorm Pacific Rift leider vorbei. Auch in MotorStorm Apocalypse erweist sich der vollautomatische „Matchmaker“ als Spielverderber bei der Spielsuche. Man ist auf Gedeih und Verderb auf das Geschick des Servers angewiesen, einigermaßen passende Gruppen zusammenzuwürfeln. Ein Ausweg sind die nach wie vor möglichen Freundschaftsspiele in privaten Lobbies oder aber Offline-Rennen mit bis zu vier Spielern am geteilten Bildschirm (Splitscreen):
Auch offline können mehrere Spieler zusammen über den Asphalt donnern: Bis zu vier Spieler messen sich in MotorStorm Apocalypse im Splitscreen-Modus.
Grafik
MotorStorm Apocalypse fängt die Hochgeschwindigkeits-Action gekonnt ein und vermittelt ein ansprechendes Geschwindigkeitsgefühl. Der Authentizität zugute käme ein Blickwinkel direkt aus dem Fahrzeug; leider fehlen MotorStorm Apocalypse aber die dafür nötigen Cockpits. Sprühende Explosionen, in die Luft fliegende Fahrzeuge und sonstige Blechschäden haben nach wie vor ihren Reiz und können mit einer Kamera gespeichert werden. Gelegentliches Kantenflimmern trübt ein wenig die insgesamt gelungene Umsetzung der Großstadt-Apokalypse für Rennboliden.
Der jüngste Spross der MotorStorm-Reihe ist gleichzeitig der erste, der neben einer Ausgabe in Full-HD (1080p) auch eine 3D-Option mitbringt.
Schade nur, dass die Kollisionsabfrage auch in MotorStorm Apocalypse so einige Tücken hat und unberechenbar mal zur Kollision an harmlosen Sträuchern führt, während man in anderen Situationen unbeschadet von harten Mauern abprallt.
Sound und Musik
MotorStorm Apocalypse unterstützt alle gängigen Surroundformate. Via HDMI wird der Ton in PCM 7.1 Multichannel übertragen, am optischen Digitalanschluss liegt der Ton in Dolby Digital 5.1 bzw. DTS 5.1 an. In den Einstellungen kann man nicht nur die Chat-Lautstärke für andere Spieler regulieren, sondern auch bestimmen, wie laut die eigene Stimme übertragen wird. Hat man ein Headset, das von anderen Spielern als störend laut oder zu leise empfunden wird, kann man den Effekt mit dieser Option ausgleichen.
Die aggressive Musik untermalt das actionreiche Spielgeschehen stilsicher. In puncto Soundeffekte hält sich MotorStorm Apocalypse etwas zurück, auch hinsichtlich der räumlichen Ortbarkeit im Surround-Hörraum. Von dem schwarzen Humor der skurrilen Figuren in den Videos zwischen diversen Renn-Events bleibt in der etwas leblosen Synchronisation nicht allzu viel übrig. Bessere Sprecher hätten einen positiven Beitrag zur ansonsten stimmigen Grundatmosphäre geleistet.
Technisches und Trophäen
MotorStorm Apocalypse benötigt keine Festplatteninstallation, lädt aber bei bestehender Internetverbindung einen rund 200 MByte großen Patch herunter, der das Spiel bis Redaktionsschluss auf Versionsstand 1.01 bringt. Deutlich über zwei Minuten vergehen, ehe man aus dem Hauptmenü bis zur ersten Spielhandlung gelangt. Auch während des Spiels fällt MotorStorm Apocalypse mit langen Ladezeiten auf. Möglicherweise wäre es in diesem Fall von Vorteil, böte der Hersteller zumindest auf Wunsch eine Teilinstallation auf die Festplatte an.
Gleichermaßen beliebt wie berüchtigt: Der wuchtige Monstertruck darf auch in MotorStorm Apocalypse nicht fehlen.
Der Spielstand ist nicht kopiergeschützt und kann folglich einem Backup zugeführt werden. Das Spiel hat zwar keinen definierbaren Schwierigkeitsgrad, aber die Karriere ist so strukturiert, dass die Rennen immer anspruchsvoller werden. Obendrein schaltet man sukzessive noch knackigere Herausforderungsrennen frei. Im Gegensatz zu den Vorgängern muss man keine Spitzenplatzierungen erzielen, um in der Karriere voranzukommen. Auch die Online-Herausforderungen wurden etwas entschärft. Schneidet man in Rennen schlecht ab, verliert man im Gegensatz zu Pacific Rift keine Punkte mehr, so dass die Online-Karriere nicht mehr so frustrierend ist wie zuvor. Stufe 40 und damit den Level für eine der langwierigsten Trophäen zu erreichen sollte für die meisten Spieler mit hinreichend Geduld machbar sein. Insgesamt 48 Trophäen kann man hamstern.
MotorStorm Apocalypse unterstützt weder Lenkräder noch Sonys Bewegungssteuerung Move.
Fazit
MotorStorm Apocalypse ist ein würdiger Nachfolger der MotorStorm-Reihe. Auch wenn der grandiose Onlinemodus des Erstlingswerks wohl nie wiederkehren wird, punktet MotorStorm Apocalypse mit einer gegenüber Pacific Rift verbesserten Steuerung, vielen verschiedenen Fahrzeugen auf interessanten Strecken und der einmaligen Mischung aus Fun-Racer und brachialer Jagd nach der nächsten Bestzeit. Der flotte Soundtrack peitscht den Adrenalinspiegel in die Höhe. Trotz einiger kleiner technischer Mängel ist MotorStorm Apocalypse ein gelungener Arcade-Racer. Die vielen Neuerungen tragen zur Wiederspielbarkeit auch ohne Internetverbindung bei und senken insgesamt das Frustpotential – allerdings: MotorStorm bleibt MotorStorm, ein wenig Frust gehört dazu!
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Aus technischen Gründen erscheint das Review hier direkt bei den Konsolen-Oldies. Besten Dank für das Hosting und die organisatorische Unterstützung!
Review: MotorStorm Apocalypse wurde erstellt von apricum
[img]hhttp://www.konsolen-oldies.de/images/misc/reviews/ms-a/ms-a-02.jpg[/img]
Bremsen verboten!
MotorStorm Apocalypse ist der nunmehr dritte Ableger der erfolgreichen Exklusiv-Rennserie für die PlayStation 3 (PS3). Typisches Charakteristikum des Offroad-Rennspektakels sind neben den unverwechselbaren Unfällen die vielen sehr unterschiedlichen Fahrzeuge, die man über die Pisten jagen darf.
MotorStorm zählte einst zu den allerersten Spielen für Sonys Spielkonsole PS3. Ohne große Erwartungen wurde die automobile Wüstenschlacht über Nacht zum Erfolgshit. Obwohl das Spiel fern von einer Simulation war, konnte man die Fahrzeuge mit viel Übung sehr präzise steuern. Diese Präzision litt etwas im Nachfolger „Pacific Rift“. Anstelle der komplexen Fahrzeugeigenschaften trat eine zwar intuitivere, aber auch weniger ausgefeilte Steuerung „wie auf Schienen“. Viele Fans der ersten Stunde vermissten die direktere Steuerung vom ersten Teil.
Offenbar hat sich der Hersteller diese Kritik zu Herzen genommen. Zwar knüpft MotorStorm Apocalypse nicht konsequent an den ersten Teil an, geht aber beim Handling wieder etwas zurück zu den Wurzeln: Die Fahrzeuge kleben nicht ganz so herftig auf dem Boden und rutschen nicht ganz so wild durch die Kurven, sondern reagieren etwas direkter auf die Lenkbefehle. Die zwölf unterschiedlichen Fahrzeugklassen haben spürbare Auswirkungen auf das Fahrgefühl. Die schweren Trucks pflügen sich hemmungslos durch das Fahrerfeld, müssen aber mit einigem Geschick um enge Kurven geworfen werden. Da sind Motorräder oder Quads wesentlich agiler. Allerdings müssen sich Fahrer leichter Gefährte auf offener Strecke in Acht nehmen, um nicht über den Haufen gefahren zu werden. MotorStorm zählt in dieser Hinsicht seit Jahren zu den härtesten Rennspielen und setzt diese Tradition fort. Das gilt insbesondere auch für die computergesteuerten Fahrer, die in erster Linie darauf abzielen, den Spieler aus der Bahn zu bringen, anstatt selbst nach vorn zu kommen – das kann frustrieren, ist aber unverwechselbarer Bestandteil von MotorStorm.
MotorStorm ist eine der härtesten Offline-Rennserien, in der Spieler Können und Geduld unter Beweis stellen müssen wie in dieser Szene mit dem denkbar falschen Gefährt für unbefestigten Untergrund.
Die Fahrzeugklassen hat man vom Vorgänger übernommen und insbesondere auch den gefürchteten Monster Truck wieder im Programm. Allerdings wurden einige Klassen etwas feiner differenziert. So gibt es neben Motorrädern nun auch Rennmaschinen oder Chopper als eigene Kategorien. Zu den Sportwagen gesellen sich leichte Mini-PKWs, Rennboliden oder Muscle Cars. All diese Fahrzeuge unterscheiden sich im Handling. Allen gemein ist die Möglichkeit, mit dem Boost nochmal tüchtig Fahrt aufnehmen zu können. Es gibt keinen Treibstoff, der irgendwann versiegt. Stattdessen muss man in MotorStorm Apocalypse darauf achten, dass der Boost den Motor nicht überhitzt. Lässt man ihn abkühlen, kann man ihn erneut einsetzen. Durchquert der Hobby-Raser Wasserpfützen oder macht er weite Sätze durch die Luft, kühlt sich der Motor ebenfalls rasch wieder ab. Feuer auf der Fahrbahn sorgt für den gegenteiligen Effekt.
Augen zu und durch: Wenn's links und rechts kracht, gibt es immer noch einen Weg ab durch die Mitte!
Ebenfalls geblieben ist der starke Gummibandeffekt im Offlinespiel. Wer in Führung liegt, kann seinen Vorsprung nicht wirklich ausbauen. Die künstlichen Kontrahenten schließen immer wieder auf. Andererseits kann man auch nach Unfällen oft noch weit nach vorn kommen und das Rennen buchstäblich in der letzten Kurve entscheiden. All das unterstreicht, dass MotorStorm Apocalypse ein Fun-Racer bleibt, ein typisches Arcade-Rennspiel und in keinem Moment den Anspruch erhebt, als Simulation durchgehen zu wollen.
Die computergelenkten Gegner zieht der Spieler auch in MotorStorm Apocalypse magisch an.
Obwohl MotorStorm Apocalypse mit zwölf Grundkursen auf den ersten Blick nicht wirklich viel bietet, heben die vielen Variationen die Gesamtzahl auf 40 Kurse – Höchststand der gesamten Reihe. Das Layout macht dem Spielnamen alle Ehre und ist an ein apokalyptisches Großstadtszenario angelehnt. Asphaltierte Straßen lösen sich unter dem Fahrer auf, Hochhäuser stürzen vor ihm ein und zerbersten so, dass sich neue Rampen und Fahrlinien auftun. Die Streckenverläufe ändern sich während des Rennens. Das sorgt für Spannung und macht das Einprägen der „perfekten Linie“ etwas schwerer.
Völlig neu in MotorStorm Apocalypse: Eine mit Ironie und Sarkasmus gespickte Hintergrundstory im knallbunten Comic-Look.
Völlig neu im MotorStorm-Franchise ist eine Art Hintergrundgeschichte. Im Comicstil verpackt, besteht MotorStorm Apocalypse nicht aus willkürlich zusammengewürfelten Rennen, sondern bringt eine Art Rennkalender mit. Die insgesamt 33 Events verbinden kurze Videosequenzen. Drei Rennserien muss der Spieler absolvieren, was zugleich drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden gleichkommt. Hat er sich gegen die aggressiven Widersacher behauptet, winkt MotorStorm Apocalypse mit einem speziellen Herausforderungs-Modus, der den Schwierigkeitsgrad nochmal anhebt. Über eine Kapitelauswahl kann man absolvierte Events wiederholen, um die persönliche Leistung zu verbessern oder die Zeitvorgaben von Freunden zu unterbieten.
Multiplayer
Der Mehrspielermodus des klassischen MotorStorm setzte seinerzeit Maßstäbe. Nach Ländern getrennte Server und offene wie private Spielräume (Lobbies) mit frei wählbaren Namen machten es zum Kinderspiel, die richtigen Gruppen für die gepflegte Asphaltschlacht zu finden. Damit ist es seit MotorStorm Pacific Rift leider vorbei. Auch in MotorStorm Apocalypse erweist sich der vollautomatische „Matchmaker“ als Spielverderber bei der Spielsuche. Man ist auf Gedeih und Verderb auf das Geschick des Servers angewiesen, einigermaßen passende Gruppen zusammenzuwürfeln. Ein Ausweg sind die nach wie vor möglichen Freundschaftsspiele in privaten Lobbies oder aber Offline-Rennen mit bis zu vier Spielern am geteilten Bildschirm (Splitscreen):
Auch offline können mehrere Spieler zusammen über den Asphalt donnern: Bis zu vier Spieler messen sich in MotorStorm Apocalypse im Splitscreen-Modus.
Grafik
MotorStorm Apocalypse fängt die Hochgeschwindigkeits-Action gekonnt ein und vermittelt ein ansprechendes Geschwindigkeitsgefühl. Der Authentizität zugute käme ein Blickwinkel direkt aus dem Fahrzeug; leider fehlen MotorStorm Apocalypse aber die dafür nötigen Cockpits. Sprühende Explosionen, in die Luft fliegende Fahrzeuge und sonstige Blechschäden haben nach wie vor ihren Reiz und können mit einer Kamera gespeichert werden. Gelegentliches Kantenflimmern trübt ein wenig die insgesamt gelungene Umsetzung der Großstadt-Apokalypse für Rennboliden.
Der jüngste Spross der MotorStorm-Reihe ist gleichzeitig der erste, der neben einer Ausgabe in Full-HD (1080p) auch eine 3D-Option mitbringt.
Schade nur, dass die Kollisionsabfrage auch in MotorStorm Apocalypse so einige Tücken hat und unberechenbar mal zur Kollision an harmlosen Sträuchern führt, während man in anderen Situationen unbeschadet von harten Mauern abprallt.
Sound und Musik
MotorStorm Apocalypse unterstützt alle gängigen Surroundformate. Via HDMI wird der Ton in PCM 7.1 Multichannel übertragen, am optischen Digitalanschluss liegt der Ton in Dolby Digital 5.1 bzw. DTS 5.1 an. In den Einstellungen kann man nicht nur die Chat-Lautstärke für andere Spieler regulieren, sondern auch bestimmen, wie laut die eigene Stimme übertragen wird. Hat man ein Headset, das von anderen Spielern als störend laut oder zu leise empfunden wird, kann man den Effekt mit dieser Option ausgleichen.
Die aggressive Musik untermalt das actionreiche Spielgeschehen stilsicher. In puncto Soundeffekte hält sich MotorStorm Apocalypse etwas zurück, auch hinsichtlich der räumlichen Ortbarkeit im Surround-Hörraum. Von dem schwarzen Humor der skurrilen Figuren in den Videos zwischen diversen Renn-Events bleibt in der etwas leblosen Synchronisation nicht allzu viel übrig. Bessere Sprecher hätten einen positiven Beitrag zur ansonsten stimmigen Grundatmosphäre geleistet.
Technisches und Trophäen
MotorStorm Apocalypse benötigt keine Festplatteninstallation, lädt aber bei bestehender Internetverbindung einen rund 200 MByte großen Patch herunter, der das Spiel bis Redaktionsschluss auf Versionsstand 1.01 bringt. Deutlich über zwei Minuten vergehen, ehe man aus dem Hauptmenü bis zur ersten Spielhandlung gelangt. Auch während des Spiels fällt MotorStorm Apocalypse mit langen Ladezeiten auf. Möglicherweise wäre es in diesem Fall von Vorteil, böte der Hersteller zumindest auf Wunsch eine Teilinstallation auf die Festplatte an.
Gleichermaßen beliebt wie berüchtigt: Der wuchtige Monstertruck darf auch in MotorStorm Apocalypse nicht fehlen.
Der Spielstand ist nicht kopiergeschützt und kann folglich einem Backup zugeführt werden. Das Spiel hat zwar keinen definierbaren Schwierigkeitsgrad, aber die Karriere ist so strukturiert, dass die Rennen immer anspruchsvoller werden. Obendrein schaltet man sukzessive noch knackigere Herausforderungsrennen frei. Im Gegensatz zu den Vorgängern muss man keine Spitzenplatzierungen erzielen, um in der Karriere voranzukommen. Auch die Online-Herausforderungen wurden etwas entschärft. Schneidet man in Rennen schlecht ab, verliert man im Gegensatz zu Pacific Rift keine Punkte mehr, so dass die Online-Karriere nicht mehr so frustrierend ist wie zuvor. Stufe 40 und damit den Level für eine der langwierigsten Trophäen zu erreichen sollte für die meisten Spieler mit hinreichend Geduld machbar sein. Insgesamt 48 Trophäen kann man hamstern.
MotorStorm Apocalypse unterstützt weder Lenkräder noch Sonys Bewegungssteuerung Move.
Fazit
MotorStorm Apocalypse ist ein würdiger Nachfolger der MotorStorm-Reihe. Auch wenn der grandiose Onlinemodus des Erstlingswerks wohl nie wiederkehren wird, punktet MotorStorm Apocalypse mit einer gegenüber Pacific Rift verbesserten Steuerung, vielen verschiedenen Fahrzeugen auf interessanten Strecken und der einmaligen Mischung aus Fun-Racer und brachialer Jagd nach der nächsten Bestzeit. Der flotte Soundtrack peitscht den Adrenalinspiegel in die Höhe. Trotz einiger kleiner technischer Mängel ist MotorStorm Apocalypse ein gelungener Arcade-Racer. Die vielen Neuerungen tragen zur Wiederspielbarkeit auch ohne Internetverbindung bei und senken insgesamt das Frustpotential – allerdings: MotorStorm bleibt MotorStorm, ein wenig Frust gehört dazu!
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