Elite II Frontier [Amiga/CD32/ST/PC]
- lucksi
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Krauti sagte in der Shoutbox eben, das er nie Elite 2 gespielt hatte. Da ich das Spiel in mehrere Kategorien passt wie Spiele, die mir am besten gefallen haben, oder echte Kultspiele waren, oder oft kopiert und nie erreicht, bewerte ich das 20 Jahre alte Spiel mal frisch aus dem Gedächtniss und die simple Amiga Version die ich damals spielte. (CD32 hatte bessere Grafik, PC hatte den gruseligen Sound, ST habe ich nie gespielt)
Elite 2 nahm nicht nur die Messlatte und legte sie höher, sondern beförderte sie gradewegs aus unserem Universum. Bei dem schieren Umfang dieses Spieles ist mir bis heute unbegreiflich wie das Spiel auf eine einzige Diskette passte.
Was machte das Spiel so großartig? Es war einfach alles. Heutzutage sagt man ein Spiel ist open-world. Das Spiel war open-universe. Es war nichts vorgegeben und es gab kein Ende, oder sollte ich eher sagen, kein Spielziel.
Aber bevor ich zu den Sachen komme, die man alle machen konnte, komm ich doch erst mal zu dem nie wieder erreichten und unbegreiflichen. Die Spielwelt war unser Universum im Jahr 3200. Wer das Spiel nicht kennt, der sollte es mal runterladen und auf die Karte gehen. Und dann rauszoomen aus dem Sternensystem. Dann sieht man nahegelegene Systeme, dann weiter rauszoomen und weiter und weiter und irgendwann wirds unübersichtlich vor Sternensystemen, aber immer schön weiterzoomen. Wenn man weit genug weg ist, sieht man das man aus einem Arm der Galaxie rauszoomt und die Spielwelt unsere komplette Galaxie ist. Und heilige Scheiße, jedes System ist anfliegbar. Laut Wikipedia unfasst die Simulation ca. 100 Milliarden Sonnensysteme. Hatte wohl keiner Lust zu zählen...
Natürlich sind 99,999999 oder ein wenig mehr% unbewohnt. Und für die wenigsten (so an die 1000) existieren Sternenkarten, die man sich anschauen kann. Also wenn man in unerkundete Systeme springt, dann hat man hoffentlich genug Treibstoff dabei um wieder zurückzukommen. Ein Sonnensystem kann gar keine Planeten haben und es gibt auch welche mit 30 Planeten und Monden. Sonnensysteme mit bis zu 6 Sonnen sind möglich. Und schon ein System mit 2 Sonnen ist riesig, da die keine kleinen Umlaufbahnen haben. Und es ist auch nicht alles auf einer Ebene. Hier werden richtige Sonnensysteme simuliert. Mit richtigen Umlaufbahnen. Und unterschiedlichen Anziehungskräften. Und Beleuchtung. Und flüssiger Grafik. Und Soundeffekte und Musik. Und ein Auftragssystem. Und ein Handelssystem. Und AI der Gegner. Das alles auf einer einzigen DD Diskette die 880kb fasst auf nem Rechner ohne Festplatte (man konnte es aber auch installieren wenn man ne Platte hatte) und nem ganzen MB Ram.
An dieser Stelle wäre ja ein "head explode gif" angebracht.
Natürlich sind das auch fast alles Fantasienamen und Fantasiesysteme. Von wievielen Systemen kennen wir schon die Planeten und Mondanzahl? Wir sind uns ja noch nicht mal in unserem eigenen System einig.
Und es ist auch nicht alles gleich. 12 unterschiedliche Sonnentypen gibt es alleine. Vom weißen Zwerg bis hin zum Supergiganten. Keine Ahnung wieviel verschiedene Planetenarten. 3 Arten von orbitalen Raumbasen, unterschiedlich große Weltraumflughäfen auf Planeten, die natürlich auch noch komplett anders aussehen ob der Planet nun ne Atmosphäre hat oder nicht. Erdähnliche Planeten haben Kontinente. Wolken gibts zum Beispiel auch auf erdähnlichen Planeten und sonst halt nur Hügel, Berge, mal ne offene Stadt und mal eine unter ner (durchsichtigen) Schutzkuppel.
Grafik und Sound Beispiel: Intro von der Amiga Version:
Ich schmeiß mal hier den Wikipediatext über die Realität rein:
Realistische Weltraumsimulation
Eine herausragende Eigenschaft von Frontier ist die für ein Spiel recht realistische Simulation des Raumflugs und der virtuellen Galaxie.
Die simulierte Milchstraße umfasst ca. 100 Milliarden Sonnensysteme. Fast jedes dieser Systeme besitzt einen eigenen pseudozufallsgenerierten Namen und individuelle Eigenschaften. Es gibt Systeme mit einem und Systeme mit mehreren Zentralgestirnen. Für jeden Stern sind Größe, Leuchtkraft, Masse und Oberflächentemperatur angegeben. Die Planeten kreisen auf elliptischen Bahnen, es gibt sie in verschiedenen Formen wie Gasriesen, substellaren Objekten oder kleinen Felsbrocken, ihre Bahnen und Rotationsachsen können gegen die Ekliptik geneigt sein und sie können wiederum Monde besitzen. In der näheren Umgebung des Sonnensystems befindliche Sternsysteme sind nach den aktuellen astronomischen Daten modelliert, z. B. Wega, Barnards Pfeilstern, Wolf 359, Ross 128, Fomalhaut, Tau Ceti oder Alpha Centauri.
Unterschiede zur Realität bestehen im Detaillierungsgrad, in der Simulation der übrigen Systeme mit einem deterministischen Pseudozufallszahlengenerator und in der Verteilung der Systeme, die in einer flacheren und gleichmäßigeren Verteilung simuliert werden, als dies tatsächlich in einer Spiralgalaxie der Fall ist.
Für den interplanetaren Flug gelten die bekannten physikalischen Gesetze über Schwerkraft, Masseträgheit, Beschleunigung und Impuls. Um ein Raumschiff zu beschleunigen, wird der Antrieb aktiviert. Schaltet man den Antrieb ab, bleibt das Raumschiff nicht stehen, sondern behält gemäß der Trägheit seine Flugbahn bei. Die Flugbahn wird natürlich durch die Gravitation der verschiedenen Himmelskörper beeinflusst. Die realitätsnahe Simulation ermöglicht es dem Spieler, sogar die Swing-By-Methode zu verwenden.
Die physikalischen Gesetze finden auch für Raumstationen Anwendung. Raumstationen sind an den Lagrange-Punkten um einen Planeten positioniert und erzeugen durch Rotation künstliche Schwerkraft. Zum Landen in einer Raumstation muss der Pilot die Rotation seines Raumfahrzeuges an die der Station anpassen.
Selbst der zeitliche Ablauf wird realistisch simuliert. Die Raumschiffe verwenden für den interplanetaren Flug eine Beschleunigung von einigen G, je nach Schiffstyp zwischen 6 G und 30 G (zum Vergleich: der Eurofighter Typhoon beschleunigt ungefähr mit 0,8 G). Ein Flug von der Erde zum Mars dauert so mehrere Stunden. Im Spiel nutzt der Spieler einen Zeitbeschleunigungsmechanismus, um die Zeiten auf wenige Sekunden zu reduzieren. Dieser Mechanismus ist im Handbuch als zeitempfindungsverändernde Droge erklärt, die den Piloten im Raumschiff zur Verfügung steht. Diese Droge sei entwickelt worden, nachdem zahlreiche Piloten aufgrund der Langeweile während des Raumfluges ihre Raumschiffe in stellare Objekte steuerten, nur um endlich mal wieder etwas zu erleben, und so ums Leben kamen.
Für den interstellaren Flug verfügen die Raumschiffe über einen Hyperraum-Antrieb (siehe auch Vierte Dimension), der ein Wurmloch erzeugt, das der Pilot subjektiv in wenigen Sekunden, objektiv allerdings innerhalb weniger Tage durchfliegt.
Selbst die Kampfsimulation ist sehr realistisch. Da es im Weltraum kein schallübertragendes Medium gibt, kann man nur den Antrieb des eigenen Raumschiffes hören, sofern angeschaltet. Von anderen Raumschiffen hört man keinen Antrieb. Die hörbaren Geräusche der feindlichen Waffensysteme werden vom eigenen Bordcomputer erzeugt. Die Raumschiffe sind mit Laser- oder Plasma-Beschleunigungswaffen ausgerüstet. Die Laserstrahlen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit und beschleunigtes Plasma mit annähernd Lichtgeschwindigkeit aus, diese Waffen zeigen also keine spürbare Verzögerung.
Um ein anderes Schiff zu bekämpfen, reicht es nicht aus, eine Flugbahn zu wählen, welche die Flugbahn des anderen Schiffes kreuzt. Aufgrund der unterschiedlichen Flugvektoren und der Trägheit würden die Schiffe aneinander vorbeirasen, ohne dass die Piloten einander überhaupt sehen würden. Stattdessen ist eine Flugbahn zu wählen, die sich der Flugbahn des anderen Schiffes derart angleicht, dass die Schiffe ungefähr die gleiche Position und den gleichen Vektor erhalten. Meist nutzt man dazu den Autopiloten.
Einige Spieler empfinden den Realismus als übertrieben und schwierig. Andere Spieler sehen gerade in dem großen Realismus einen besonderen Reiz des Spiels.
Und das war nur die Spielwelt. Aber es gab auch Fehler, wie z.B.:
Zudem waren einige Koordinaten realer Sternensysteme unzutreffend wiedergegeben worden. So lagen in Frontier sowohl die Sterne der Plejaden als auch die des Sternbilds Ursa major (Großer Bär) in einer Ebene.
was ja gradezu pedantisch klingt
Kommen wir doch mal zum spielen selbst. Wenn man nicht grade einen Spielstand von jemand anders übernimmt, fängt man als fast mittelloser Typ mit nem winzigen Raumschiff an (gibt drei Startorte, die letzteren sind aber nicht für Einsteiger zu empfehlen, da man direkt mit nem Kopfgeld auf sich anfängt) und verdient seine ersten Credits mit Handel und Erledigung kleinerer Botengänge. Sollte man jedenfalls. Man kann sich natürlich auch direkt als Raumpirat versuchen. Der Ottonormal User wird eh in der ersten Minute sterben
Es gibt ein komplettes Handelsystem mit so ca. 30 Waren, davon auch -je nach System- illegale Waren die man am Anfang auch vermeiden sollte. Wenn man sich später mal ein größeres Raumschiff gekauft hat und ein paar Kabinen installiert hat, kann man auch noch Passagiertransporte machen.
Aufträge kann man von Privatpersonen vom schwarzen Brett oder von den Militärs annehmen. Es gibt drei Fraktionen. Föderation, Imperium und der Rest . Jede Fraktion hat ein eigenes Rechtssystem, d.h. je nachdem was man macht ist man halt nicht überall willkommen. Man kann sich ohne Probleme (vom Sterben mal abgesehen) in der Föderation zum meistgesuchten Verbrecher machen und ist immer noch im Imperium oder den freien Planeten wilkommen. Imperium und Föderation haben auch jeweils ein eigenes Militär, die einem Aufträge geben. Je höher der Rang, umso mehr Möglichkeiten hat man. Am Anfang darf man Zeugs durch die Gegend fliegen, später kommen dann Auftragsmorde hinzu und viel später Spionage bis hin zum Zerstören kompletter Basen auf Planeten. Diese Missionen hatten es auch echt in sich. Kämpft mal gegen mehrere Gegner gleichzeitig während ihr schon längst in der Anziehungskraft eines Planeten seit. Bin oft genug auf nen Planeten geklatscht weil ich zu schnell herangeflogen war und selbst mit umdrehen und Haupttriebwerk auf volle Leistung war eine Kollison und Neuladen nicht mehr abzuwenden.
Arrr, the laws of physics be a harsh mistress
Das ganze ist mit Soundeffekten (die man auch alle einzeln abschalten kann) und Musik (auch einstellbar ob man dauernd, nur nach Hyperraumsprüngen, nur im Kampf oder gar nicht Musik hören will) untermalt. Selbst die Songs sind einzeln ab/anschaltbar. Alles jedoch? klassische Musik, die aber hervorragend passt und in bester Qualität herüberkommt, wenn man nicht grade aufm PC spielt.
Ich schreibe jedoch, weil man mich damals mit klassischer Musik hätte jagen können, aber im Nachhinein lag das wohl daran, das die einzige klassische Musik die ich hörte, von nem fetten Musiklehrer kam, die auf nem schlecht gestimmten Klavier dahingestümpert wurde.
Es gibt auch 31 verschiedene Schiffstypen (davon 29 steuerbar), jeweils unterschiedlich erweiterbar. Jedes Schiffsmodell ist unterschiedlich. Selbst Zeugs wie Fahrwerk und die Antriebsflammen sind komplett unterschiedlich. Alle steuern sich unterschiedlich, ja nach Masse des Schiffs und welchen Antrieb man eingebaut hat. In den großen Schiffen mit genug Laderaum kann man dann auch portable Minenstationen einladen und dann kann man man die auch auf unbewohnten Planeten schürfen lassen.
Ach ja und es ist sauschwierig. Würde mal gerne wissen ob hier jemand länger als ne Minute gelebt hat bei den ersten Versuchen. Ich jedenfalls nicht.
Wers nie gespielt hat, der sollte sich mal die für heutige Zeiten natürlich gruselige Grafik antun und mal sehen ob man das mit irgendeinem heutigen Spiel vergleichen kann. Die Macher von X2 und X3 zum Beispiel, sollte man erschiessen, weil sie es wagten auf der Box von ihrem Machwerk zu behaupten, es wäre ein Nachfolger von Elite.
David Braben sollte mal ein Kickstarter Projekt machen für nen Elite Nachfolger. Ich glaube dafür würden auch Millionen zusammenkommen.
So, jetzt fühle ich mich wieder richtig alt.
GT garage
The internet was invented by the american military back in the late 60s. It was designed to be a durable, scaleable, decentralized information delivery system, so that in the event of a nuclear attack, american military leaders would still have access to pornography.
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Gruß
Chris
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- lucksi
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lucksi schrieb:
David Braben sollte mal ein Kickstarter Projekt machen für nen Elite Nachfolger. Ich glaube dafür würden auch Millionen zusammenkommen.
OMG, genau das ist endlich passiert. Es gibt ein Kickstarter Projekt von David Braben für einen Elite Nachfolger.
Ich bin nicht glücklich darüber das das ein Multiplayer Spiel werden will, aber ich unterstütze das Projekt.
Komplettes Spiel für 20 Pfund? Selbst wenns mir absolut nicht gefällt oder komplett ins Wasser fällt; das ist nur ein Drittel vom Preis von einem AAA Titel und ich habe Hunderte von Stunden mit Elite verbracht.
www.kickstarter.com/projects/1461411552/elite-dangerous
Edit: Haben wir eigendlich kein PC Forum oder bin ich einfach nur blind? Deswegen habe ich hier den alten Thread wieder ausgegraben...
GT garage
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lucksi schrieb: Edit: Haben wir eigendlich kein PC Forum oder bin ich einfach nur blind? Deswegen habe ich hier den alten Thread wieder ausgegraben...
Naja, der Name ist halt "Konsolen-oldies".
Finde es auch schade, da ich zur Zeit komplett aufm PC unterwegs bin in Planetside 2. :cheer:
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