Kriegsspiele: rechtsfreie Räume?
- Blub
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Sie untersuchten 20 verschiedene Kriegsspiele und kamen zum Schluss, dass diese diverse völkerrechtswidriges Verhalten aufweisen.
Eigentlich ja nichts neues und viele Zocker fragen sich "wenn kümmerts - ist ja nur ein Spiel?!".
Doch die Idee, dass die Entwickler diese Spiele mit spieltechnischen Sanktionen zu bestücken, finde ich gut. Denn diese würden den Spielrealismus deutlich fördern - oder sind wir soweit, dass unsere Befriedigung nur noch mit wahlloser Zerstörung und Abschlachten gedeckt werden kann?
Weitere Informationen findet Ihr hier:
www.trial-ch.org/spiele.html
Bin gespannt, wie ihr darüber denkt!
Gruss Blub
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Ich finde auch das Sanktionen ein klasse Stilmittel sind um den Spieler im Rahmen der Story seine Handlungen reflektieren zu lassen.
Das trägt darüber hinaus auch zum Realismusgrad bei bzw. kann auch als Komponente im Schwierigkeitsgrad genutzt werden.
Das wichtigste ist aber, das es die Möglichkeit bewahrt selbst zu entscheiden wie man handelt und ob man Sanktionen in Kauf nimmt oder nicht - ohne Eingriff einer Behörde, hier oder in Brüssel.
Gerade auch für Kiddies wäre der "Lerneffekt" damit sicher subtil genug um sie in die richtige Richtung zu *schubsen* ohne den Spielspass zu opfern.
Wenn man als Spieler auf solche Dinge achten muss um im Spiel erfoglreich zu sein muss das ja nicht langweilig sein.
Ne schööne jross
Wir sind die Oldies. Die Existenz wie Sie sie kennen ist beendet. Wir werden ihre biologischen und technologischen Eigenschaften den unseren hinzufügen. Sie werden assimiliert werden. Widerstand ist zwecklos.
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- der Beni
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- Blub
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Die Frage die sich mir dabei stellt ist aber, ob die Einführung solcher Regeln in Spiele den Realismus erhöht oder genau das Gegenteil davon tut, denn auch in der Realität ist humanitäres Völkerrecht eher etwas woran sich im Krieg kaum einer hält sondern eher hinterher (wenn's dann doch rauskommt) ein Bauernopfer erbracht wird.
Aber genauso würde ich es mir vorstellen: der Spieler hat die Wahl und wird am Ende je nach Verhalten belohnt oder bestraft. Natürlich dürfte die Bestrafung nicht den Spielspass verderben - doch eine Belohnung sollte diesen erhöhen (z.B. mit Freischaltung von Goodies).
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- der Beni
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Die Frage ist, ob ein Videospiel überhaupt die Realität festhalten sollte, oder ob es eher wie ein Actionfilm sein sollte.
In dem Fall bin ich ganz klar in der Actionfilm-Fraktion. Wenn ich Realität will, dann schau ich mir die Nachrichten an - wenn ich die Playstation anschalte, dann will ich Unterhaltung.
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- Blub
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Die Frage ist, ob ein Videospiel überhaupt die Realität festhalten sollte, oder ob es eher wie ein Actionfilm sein sollte.
Ich fänds schade, wenn es nur eine Richtung von Games geben würde - dito im Film. Und zum Glück ist dies ja auch nicht der Fall.
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- dre55ed2k1ll
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Wenn es hier NUR um Kriegsspiele geht stimmt das ganze ja noch, denn im Krieg kämpft Armee A gegen Armee B und die Regeln sind vorgegeben - hier sind Kriegsverbrechen und damit verbundene Sanktionen möglich --> also auch im Spiel.
Mittlerweile hat sich unsere Welt allerdings verändert und die westliche Welt kämpft gegen den Terrorismus - hier gelten andere Regeln, denn von den Terroristen werden auch zivile Ziele nicht verschont. Welche Regelverstöße will ich hier den sanktionieren?
Szenen, wie der umstrittene Flughafen-Level von MW 2 dienen dazu zu polarisieren - ob es dabei notwendig ist, den Spieler so aktiv einzubinden oder ob es eine entsprechende Zwischensequenz auch getan hätte sei dahin gestellt.
Klar ist jedoch, dass es spätestens seit 9/11 vorstellbare Realität ist.
Für mich persönlich sind Spiele eine aktiver Art eine Geschichte zu erleben als einfach nur DVD (oder Blu Ray) in den Player und berieseln lassen und wer sich etwas im Filmumfeld auskennt wird sehr viele Parrallelen zwischen MW2 und Filmen wie die Die Hard Triologie oder Rote Flut erkennen.
Hier sollte einfach die Kirche im Dorf gelassen werden. Ein Film ist ein Film und ein Spiel eben nur ein Spiel. Realität hab ich auf N-tv rund um die Uhr.
Hat sich schon jemand Gedanken über die Realität der Lichtschwerter bei Star Wars oder das Beamen bei Str Trek gemacht.
So lange die Jagt auf Einschaltquoten der Medien durch immer spektakulärere live Berichterstattungen direkt vom Ort immer schön weiter gehen macht es keinen Sinn die Schuld an der Verrohung unserer Welt immer bei den Computerspielern zu suchen.
Wie anfangs gesagt die Idee ist gut wenn man darauf Wert legt ein pädagogisch wertvolles Produkt auf den Markt zu bringen, aber bitte keine Pauschalierungen.
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- apricum
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Wenn es hier NUR um Kriegsspiele geht stimmt das ganze ja noch, denn im Krieg kämpft Armee A gegen Armee B und die Regeln sind vorgegeben - hier sind Kriegsverbrechen und damit verbundene Sanktionen möglich --> also auch im Spiel.
Mittlerweile hat sich unsere Welt allerdings verändert und die westliche Welt kämpft gegen den Terrorismus - hier gelten andere Regeln, denn von den Terroristen werden auch zivile Ziele nicht verschont. Welche Regelverstöße will ich hier den sanktionieren?
Es gibt keine "sauberen Kriege". Vor "Kollateralschäden" (einer der perversesten Euphemismen im Militär-Sprachgebrauch schlechthin) gibt es keinen Schutz. Sie ex post zu geißeln ist schlichtweg Heuchlerei.
Szenen, wie der umstrittene Flughafen-Level von MW 2 dienen dazu zu polarisieren - ob es dabei notwendig ist, den Spieler so aktiv einzubinden oder ob es eine entsprechende Zwischensequenz auch getan hätte sei dahin gestellt.
Klar ist jedoch, dass es spätestens seit 9/11 vorstellbare Realität ist.
Ich sehe diesen Zusammenhang nicht. Warum ist es seit dem 11. September denkbar, für den Schutz seiner Legende als Undercover-Polizist sanktionsfrei Zivilisten zu töten oder an einer solchen Massenerschießung teilzunehmen? Was hier gezeigt wird, ist ja kein Picknick im Grünen.
Hat sich schon jemand Gedanken über die Realität der Lichtschwerter bei Star Wars oder das Beamen bei Str Trek gemacht.
Der Unterschied ist, dass Star Trek - wie es der Genre-Name "Science-Fiction" schon ausdrückt - komplett im fiktiven Bereich angesiedelt ist, während Kriegsspiele oft um Realismus (zumindest in der Darstellung; dazu sogleich mehr) wetteifern. Deshalb sind bei beidem auch die Bewertungsmaßstäbe verschieden.
Andere Spiele wie Resistance entziehen sich dieser Betrachtung, indem sie von vornherein kein realistisches Setting zugrunde legen. Hier spielt es sich eher wie in Starship Troopers, auch wenn die (allzu oft unverstandene) Ironie des Films von solchen Spielen kaum aufgegriffen wird.
Überhaupt ist die Story der Shooter oft so dünn oder belanglos, dass man sich als Spieler doch eigentlich verschaukelt fühlen müsste. Nicht selten fehlt es auch an der Möglichkeit, sich mit dem "Helden" zu identifizieren, weil nicht genug Energie in ein glaubhaftes Storytelling gesetzt wird - die Spielfigur ist letztlich beliebig, austauschbar - an und für sich zu wenig für eine glaubhafte Geschichte. Da sieht die Grafik von Spiel zu Spiel besser aus, aber Realismus hängt nicht nur mit der Optik, sondern auch der Story zusammen. Und hier hapert es doch kräftig. Oder traut man dem Shooter-Spieler einfach nicht zu, einer geringfügig anspruchsvolleren Story zu folgen...?
Sanktionen wären vielleicht ein Mittel, die Glaubwürdigkeit in authentischen Settings zu verbessern. Vielleicht wären sie aber auch eine Spaßbremse für die Mehrzahl der Spieler. Und vielleicht hat die Mehrzahl der Spieler auch überhaupt kein Interesse an der Story hinter einem Kriegsspiel.
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