Loveparade-Katastrophe
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14 Jahre 3 Monate her #52583
von OnkelDan
Loveparade-Katastrophe wurde erstellt von OnkelDan
Duisburg. Massive Vorwürfe gegen die Veranstalter der Loveparade erhebt die Polizeigewerkschaft nach der tödlichen Massenpanik: Sie hätten die Veranstaltung trotz Bedenken der Sicherheitskräfte im politischen Raum durchgedrückt – aus materiellen Interessen.
Hätte man die Tragödie kommen sehen müssen? Das ist eine der zentralen Fragen. Natürlich will niemand aus den Polizeikreisen seinen Namen heute oder in den nächsten Tagen in der Zeitung lesen.
Und doch gibt es Hinweise aus diesen Kreisen, dass das Konzept, die Menschen von zwei Seiten durch den Tunnel zu führen, um sie dann gemeinsam auf das Gelände durch einen 18 Meter breiten Aufgang zu führen, umstritten war. Das Wort von einer „Todesfalle“ im Tunnel soll die Runde gemacht haben. Polizisten sollen ihren eigenen Kindern die Teilnahme an der Loveparade verboten haben. Zu gefährlich.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft reagierte offiziell. Der Duisburger Kreisvorsitzende Wolfgang Orscheschek stellt sich vor seine Kollegen, attackiert jedoch den Veranstalter Lopavent aufs Heftigste: Die 19 Toten und 342 Verletzte seien „Opfer materieller Interessen eines Veranstalters, der unter dem Deckmäntelchen der ,Kulturhauptstadt 2010’, unter Ausnutzung planbarer Medienreaktionen“ so viel Druck auf Landespolitiker ausgeübt habe, „dass sie zum Ereignis Loveparade, trotz eindringlicher Warnungen aus dem Sicherheitsbereich, nur „ja“ sagen konnten.“
Bedenken seit Anfang 2009 bekannt
Inwieweit die Warnungen und Bedenken, die bereits im Februar letzten Jahres von Polizei und Feuerwehr geäußert worden waren, am Ende auch das Gehör der Entscheider gefunden haben, ist fraglich. Im Oktober letzten Jahres schienen sie zumindest vom Tisch zu sein. Damals hieß es offiziell seitens der Polizei, dass man mit den damals getroffenen Vereinbarungen gut leben könne. Allerdings: Das war, bevor es an die Detailplanungen ging.
Wie zu hören war, soll Sicherheitsdezernent Wolfgang Rabe in den letzten Sitzungen vor der Loveparade immer wieder die gleiche Frage gestellt haben: ,Gibt es noch etwas, was wir berücksichtigen müssen?’ Die Frage soll immer wieder mit ,nein’ beantwortet worden sein. Diese Äußerungen beruhen allerdings auf Hörensagen und sind mit aller Vorsicht zu genießen.
In Polizeikreisen soll es zudem die Hoffnung gegeben haben, dass die Feuerwehr bei der letzten Abnahme des Geländes und der Sicherheitseinrichtungen ihr Veto einlegt und die Loveparade abgesagt wird. Als dies nicht geschah, hätten die Polizeibeamten getan, was sie konnten.
Hätte man die Tragödie kommen sehen müssen? Das ist eine der zentralen Fragen. Natürlich will niemand aus den Polizeikreisen seinen Namen heute oder in den nächsten Tagen in der Zeitung lesen.
Und doch gibt es Hinweise aus diesen Kreisen, dass das Konzept, die Menschen von zwei Seiten durch den Tunnel zu führen, um sie dann gemeinsam auf das Gelände durch einen 18 Meter breiten Aufgang zu führen, umstritten war. Das Wort von einer „Todesfalle“ im Tunnel soll die Runde gemacht haben. Polizisten sollen ihren eigenen Kindern die Teilnahme an der Loveparade verboten haben. Zu gefährlich.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft reagierte offiziell. Der Duisburger Kreisvorsitzende Wolfgang Orscheschek stellt sich vor seine Kollegen, attackiert jedoch den Veranstalter Lopavent aufs Heftigste: Die 19 Toten und 342 Verletzte seien „Opfer materieller Interessen eines Veranstalters, der unter dem Deckmäntelchen der ,Kulturhauptstadt 2010’, unter Ausnutzung planbarer Medienreaktionen“ so viel Druck auf Landespolitiker ausgeübt habe, „dass sie zum Ereignis Loveparade, trotz eindringlicher Warnungen aus dem Sicherheitsbereich, nur „ja“ sagen konnten.“
Bedenken seit Anfang 2009 bekannt
Inwieweit die Warnungen und Bedenken, die bereits im Februar letzten Jahres von Polizei und Feuerwehr geäußert worden waren, am Ende auch das Gehör der Entscheider gefunden haben, ist fraglich. Im Oktober letzten Jahres schienen sie zumindest vom Tisch zu sein. Damals hieß es offiziell seitens der Polizei, dass man mit den damals getroffenen Vereinbarungen gut leben könne. Allerdings: Das war, bevor es an die Detailplanungen ging.
Wie zu hören war, soll Sicherheitsdezernent Wolfgang Rabe in den letzten Sitzungen vor der Loveparade immer wieder die gleiche Frage gestellt haben: ,Gibt es noch etwas, was wir berücksichtigen müssen?’ Die Frage soll immer wieder mit ,nein’ beantwortet worden sein. Diese Äußerungen beruhen allerdings auf Hörensagen und sind mit aller Vorsicht zu genießen.
In Polizeikreisen soll es zudem die Hoffnung gegeben haben, dass die Feuerwehr bei der letzten Abnahme des Geländes und der Sicherheitseinrichtungen ihr Veto einlegt und die Loveparade abgesagt wird. Als dies nicht geschah, hätten die Polizeibeamten getan, was sie konnten.
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- Ancalagon
- Besucher
14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #52584
von Ancalagon
Ancalagon antwortete auf Aw: Loveparade-Katastrophe
Jeder normale Mensch, der auch nur n bissl Grips hat, erklärt dieses Gelände für völlig ungeeignet. Freunde von mir sind bei der Feuerwehr(Hamburg) und man ist sich einig, dieser Ort hätte niemals genommen werden dürfen.
Das schlimme daran, es gab massive Stimmen vorher wo man das Sicherheitskonzept anzweifelte, ja sogar anprangerte. Polizisten, Feuerwehrmänner... unzählige haben Zweifel geäußert. Mehr können sie nicht. Dann ist die Verantwortung an anderer Stelle, und dort wurde versagt.
Selbst Anwohner haben sich gemeldet, und gefragt, ob das wirklich deren Ernst sein soll, dieses Gelände zu nehmen, es würde in Panikfällen zu einer Falle werden.
Was ebenfalls sehr betrüblich ist, sind die Stimmen derer, die vorher NICHT den Mund aufgemacht haben, und jetzt -Pressegeil- draufhalten. Die sollen mal ganz ruhig sein.
So oder so, es wird an mehreren Stellen hängen und ich hoffe nur, das es nicht im Sande verläuft. Besonders für die Angehörigen der Toten und schwer verletzten ist es eine Sache der Verarbeitung, auch wenn es die Kinder nicht zurück bringt, das Geschehene auf lange Sicht zu verarbeiten.
Ich möchte hier auch mein Beileid aussprechen. Das ganze ist eine unglaubliche Katastrophe und ich hätte nie geglaubt, das sowas in der BRD passieren kann.
Heute sah man zum ersten Mal bewegte Bilder von während dem Vorfall. Menschen werden zu affektiven Reagierenten mit instinktivem Fluchtverhalten. Panik. Auch die darf man nicht vergessen. Es ist ihnen sehr wohl bewusst, was geschah und wie sie handelten. So, wie sie im Normalen nie reagiert hätten. Und das macht ihnen Sorge und kann zu Angstzuständen und Depressionen führen. Jemand der über einen anderen drübertrampelt und ihn zerquetscht, aber "Nicht anders kann", muss mit Selbstvorwürfen und Qualen leben.
Von daher ist die Anzahl der "Betroffenen" weit aus höher als man vermuten mag.
Mich stimmt das ganze nur einfach sehr sehr traurig.
Dieses Video sagt wohl alles:
www.bild.de/BILD/video/clip/no-pre-roll/...lder-loveparade.html
Das schlimme daran, es gab massive Stimmen vorher wo man das Sicherheitskonzept anzweifelte, ja sogar anprangerte. Polizisten, Feuerwehrmänner... unzählige haben Zweifel geäußert. Mehr können sie nicht. Dann ist die Verantwortung an anderer Stelle, und dort wurde versagt.
Selbst Anwohner haben sich gemeldet, und gefragt, ob das wirklich deren Ernst sein soll, dieses Gelände zu nehmen, es würde in Panikfällen zu einer Falle werden.
Was ebenfalls sehr betrüblich ist, sind die Stimmen derer, die vorher NICHT den Mund aufgemacht haben, und jetzt -Pressegeil- draufhalten. Die sollen mal ganz ruhig sein.
So oder so, es wird an mehreren Stellen hängen und ich hoffe nur, das es nicht im Sande verläuft. Besonders für die Angehörigen der Toten und schwer verletzten ist es eine Sache der Verarbeitung, auch wenn es die Kinder nicht zurück bringt, das Geschehene auf lange Sicht zu verarbeiten.
Ich möchte hier auch mein Beileid aussprechen. Das ganze ist eine unglaubliche Katastrophe und ich hätte nie geglaubt, das sowas in der BRD passieren kann.
Heute sah man zum ersten Mal bewegte Bilder von während dem Vorfall. Menschen werden zu affektiven Reagierenten mit instinktivem Fluchtverhalten. Panik. Auch die darf man nicht vergessen. Es ist ihnen sehr wohl bewusst, was geschah und wie sie handelten. So, wie sie im Normalen nie reagiert hätten. Und das macht ihnen Sorge und kann zu Angstzuständen und Depressionen führen. Jemand der über einen anderen drübertrampelt und ihn zerquetscht, aber "Nicht anders kann", muss mit Selbstvorwürfen und Qualen leben.
Von daher ist die Anzahl der "Betroffenen" weit aus höher als man vermuten mag.
Mich stimmt das ganze nur einfach sehr sehr traurig.
Dieses Video sagt wohl alles:
www.bild.de/BILD/video/clip/no-pre-roll/...lder-loveparade.html
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Ancalagon.
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- Machulke1983
- Besucher
14 Jahre 3 Monate her #52591
von Machulke1983
Machulke1983 antwortete auf Aw: Loveparade-Katastrophe
Ich möchte hier an diser stelle auch mein Beileid aussprechen.hoffen wir mal dass die verantwortlichen zur rechenschaft gezogen werden:crying:
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